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Gleichstellung und Staatspersonal

Am 12. November fand in Liestal eine Zusatzsitzung des Landrats statt. Ziel war es, möglichst viele persönliche Vorstösse von Landräten abzuarbeiten.

Ein paar gaben zu längeren Diskussionen Anlass. So etwa die Forderung, die kantonale Fachstelle für Gleichstellung nach 25 Jahren abzuschaffen – und dies ausgerechnet am Gender- resp. Zukunftstag! Sprecher der SVP waren der Meinung, die Gleichstellung sei in der Zwischenzeit Realität und deshalb brauche es kein Gleichstellungsbüro mehr. Aus persönlicher Erfahrung kann ich der Aussage, die Gleichstellung sei verwirklicht, nicht beipflichten. Alle anderen Fraktionen waren auch dieser Ansicht. Denn es gibt noch immer erhebliche Unterschiede in der Behandlung von Mann und Frau, nicht erklärbare Lohnunterschiede, ungenügend viele Teilzeitstellen für Väter und weniger Frauen in Kaderpositionen. Fakt ist, dass die Umsetzung der Gleichstellung eine in der Verfassung und Gesetz verankerte staatliche Aufgabe ist. Aus all diesen Gründen wurde die Abschaffung der Fachstelle mit 53 Nein gegen 26 Ja bei zwei Enthaltungen abgelehnt. Es bleibt die Hoffnung, dass die Gleichstellung in Zukunft erreicht und dann die Fachstelle nicht mehr nötig sein wird.

Erneut ein Thema waren Einsparungen beim Personal. Nachdem der Landrat im Oktober bereits die von der Regierung vorgeschlagene, meiner Meinung nach mehr Schaden als Nutzen anrichtende Sparmassnahme, eine Lohnkürzung von 1 % bei allen Kantonsangestellten, beschlossen hatte, wurde an der letzten Sitzung zwei Postulate überwiesen, die einerseits die Prüfung und einen Bericht bezüglich einer Flexibilisierung des Lohnsystems und andererseits eine Reduktion des Staatspersonals um 10 % fordern.

Sara Fritz, Landrätin EVP