News

Von Fusion zur Eigenständigkeit

Als Jugend­li­cher und jun­ger Erwach­se­ner war ich stark auf Bern fokus­siert. Dort waren die Aus­gangs­mög­lich­kei­ten, dort ging ich ein­kau­fen, dort habe ich Freunde getrof­fen.

Bern hat kul­tu­rell viel zu bie­ten und enorm schöne Ecken. Für mich war der erste Reflex des­halb vor eini­gen Jah­ren auch, einer Fusion zuzu­stim­men.

Nach­dem ich mir Zeit genom­men habe, um über die immer kon­kre­te­ren Fusi­ons­pläne nach­zu­den­ken, bin ich skep­tisch gewor­den. Bern hat eine enorme Ver­schul­dung. Ein nied­ri­ge­rer Steu­er­satz ist für Oster­mun­di­gen kurz­fris­tig nett, aber ich glaube nicht, dass Bern noch lange durch­hält, bevor die Steu­ern auch dort ange­ho­ben wer­den müs­sen.

Für mich ist klar: Bei einer Fusion erhält Bern spür­bare Vor­teile und Oster­mun­di­gen nur ein schö­nes Gefühl ohne Sub­stanz. Der Stadt geht das Bau­land aus für das Gewerbe, Oster­mun­di­gen hat noch nutz­bare Flä­chen. Bern hat im Stadt­rat viel Pole­mik, der Grosse Gemein­de­rat Oster­mun­di­gen pflegt eine prag­ma­ti­sche Kon­sens­po­li­tik. Oster­mun­di­gen hat jetzt noch Eigen­stän­dig­keit, bei einer Fusion kann das Augen­merk auf unsere Brenn­punkte und Anlie­gen ver­lo­ren gehen.

Dass Bern schön ist und auch Ostermundiger*innen viele Emo­tio­nen mit der Stadt ver­bin­den, ist gut und recht. Aber es reicht mir als Grund nicht aus, um unsere Eigen­stän­dig­keit auf­zu­ge­ben. Ich werde des­halb am 22. Okto­ber 2023 defi­ni­tiv NEIN stim­men.

 

Fabian Baum­gart­ner

Mit­glied GGR Oster­mun­di­gen