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"Landrat - mittendrin" in der ObZ - 41 an 1 Tag

Land­rat mit­ten­drin

Geschätzte Lese­rin­nen und Leser

Ich denke nicht, dass der Land­rat am 2. Novem­ber sei­nen Rekord an Effi­zi­enz über­trof­fen hat, aber ver­gli­chen zu den vor­he­ri­gen Sit­zungs­ta­gen, wo vor allem wegen des Ener­gie­ge­set­zes viel Dis­kus­si­ons­be­darf herrschte und kaum 10 Geschäfte abge­ar­bei­tet wer­den konn­ten, war der letzte Land­rats­tag ziem­lich pro­duk­tiv mit 41 behan­del­ten Trak­tan­den. Dar­un­ter waren 2 Pos­tu­late unse­res alt EVP-Landrates Tho­mas Buser, die still­schwei­gend über­wie­sen wur­den (Ver­bes­se­rung beim Pro­zess der Indi­vi­du­el­len Prä­mi­en­ver­bil­li­gung nach Ablö­sung aus der Sozi­al­hilfe; Prio­ri­sie­rung im Gesund­heits­we­sen).

Erneut kam das Ener­gie­ge­setz mit sei­nem dazu­ge­hö­ri­gen Dekret aufs Tapet. Das Gesetz wird 2024 vors Volk kom­men, aber das Dekret wird schon im Januar 2024 in Kraft tre­ten. Dort heisst es, dass bei Neu­bau­ten oder beim Ersatz von Bren­ner und Kes­sel bei beste­hen­den Bau­ten ab 2026 erneu­er­bare Hei­zungs­sys­teme ein­ge­baut wer­den müs­sen. Zudem muss bei Neu­bau­ten künf­tig eine Solar­an­lage instal­liert wer­den. Die Rats­rechte ist ver­är­gert, dass das Dekret nicht erst nach der Volks­ab­stim­mung in Kraft gesetzt wird. Die SVP hat von einem „Buben­trick“ des Umwelt­di­rek­tors Reber gere­det. Der wie­derum hat gekon­tert, dass es sich hier­bei um kei­nen Buben­trick handle – und es schon eigen­ar­tig sei, dass, falls es wirk­lich so wäre, die Oppo­nen­ten erst jetzt dar­auf kämen, nach­dem die Vor­lage schon ein Jahr lang dis­ku­tiert werde.

Mit­tels einer dring­li­chen Inter­pel­la­tion haben Ver­tre­ter der SVP, FDP und der Mitte-Partei den Regie­rungs­rat ange­fragt, inwie­weit die­ser über das Vor­ha­ben von Basel-Stadt infor­miert, bzw. ange­fragt wor­den sei, ein Erst­auf­nah­me­zen­trum für 90 allein rei­sende männ­li­che Asy­lan­ten in der Grün 80 in Mün­chen­stein ein­zu­rich­ten. Obwohl dies per 6. Novem­ber gesche­hen soll, wurde unsere Regie­rung erst per 26.10. brief­lich dar­über unter­rich­tet. Regie­rungs­rat Lau­ber hat die man­gel­hafte Kom­mu­ni­ka­tion durch Basel-Stadt kri­ti­siert. Bri­sant ist allen­falls die Nähe des neu zu eröff­nen­den unter­ir­di­schen Zen­trums zum Asyl­zen­trum Arle­s­heim, wo es gele­gent­lich zu Unru­hen unter den Bewoh­nen­den kommt, nebst Kon­flik­ten mit Anwoh­nern. Den Inter­pel­lan­ten ver­schlug es zeit­weise die Spra­che ob so viel Dreis­tig­keit, wäh­rend die Rats­linke kein Pro­blem dabei sah… Da erwies sich eine GLP-Stimme als Brü­cken­baue­rin mit dem Rat, mit Basel-Stadt erst das Gespräch zu suchen, statt vol­ler Ent­rüs­tung jetzt schon zu ver­ur­tei­len. Ganz in unse­rem Sinne, danke!

Irene Wolf, Füll­ins­dorf, Land­rä­tin EVP