News

Bericht Gemeinderatssitzung 13. November

Wal­ter Meier berich­tet, wel­che Geschäfte behan­delt wor­den sind, und gibt inter­es­sante Ein­sich­ten

Die Gemein­de­rats­sit­zung im Novem­ber beginnt mit einer Infor­ma­tion über die neue Angebots- und Immo­bi­li­en­stra­te­gie der Heime Uster. Die Heime sind sanie­rungs­be­dürf­tig, ein Teil der Gebäude müsste sogar abge­ris­sen wer­den. Wich­tig ist, dass die Heime Uster nur über Ein­zel­zim­mer ver­fü­gen wer­den, davon aus­ge­nom­men ist die Demenz­ab­tei­lung, wel­che wei­ter­hin Zwei­bett­zim­mer anbie­ten wird. Demente Men­schen füh­len sich woh­ler, wenn sie nicht alleine im Zim­mer sind. Effek­tiv gebaut wer­den soll jedoch erst ab 2030 bis ca. 2033. Vor­her ist eine lange Pla­nungs­phase vor­ge­se­hen.

In einer Frak­ti­ons­er­klä­rung moniert Mat­thias Bickel, dass die Pri­mar­schule ihre Schul-App (SchoolFox) für den Abstim­mungs­kampf miss­braucht. Die PSU infor­mierte über die eigene Vor­lage, die Tarife der Tages­struk­tu­ren so anzu­pas­sen, dass vor allem gering ver­die­nende Eltern, in Zukunft weni­ger für die Betreu­ung ihrer Kin­der zah­len sol­len.

Als ers­tes steht die Ein­zel­in­itia­tive von Heidi Lon­ge­rich, Fritz Pfäffli, Wal­ter Stru­cken, Anna Schlumpf, Wolf­hart Bisch­off, Bar­bar Fischer und Jürg Bin­kert auf dem Pro­gramm. Es geht um «Preis­güns­ti­gen Wohn­raum für Uster». Heute stimmt der Rat über die vor­läu­fige Unter­stüt­zung ab. Kom­men min­des­tens 12 Stim­men zusam­men, ist der Stadt­rat gefor­dert, eine Umset­zungs­vor­lage aus­zu­ar­bei­ten. Über diese wird dann in ver­mut­lich mehr als einem Jahr befun­den. Wer also heute JA sagt, kann die Umset­zung immer noch ableh­nen. Inter­es­sant ist das Votum der FDP (Gian­luca die Modica). Die FDP fin­det das Anlie­gen zwar unter­stüt­zens­wert, aber nicht in die­ser Form. Und selbst die SVP (Chris­toph Kel­ler) sagt, dass die Ein­zel­in­iti­an­ten den Nerv der Zeit getrof­fen hät­ten. Die Lösun­gen der Initi­an­ten tref­fen aller­dings den Nerv der SVP, sie ist natür­lich so dage­gen. Dank 18 Stim­men von den Grü­nen, der SP, der GLP, der EVP und der Mitte wird die Ein­zel­in­itia­tive vor­läu­fig unter­stützt.

Die Inter­pel­la­tion von den drei Grü­nen Debora Zahn, Nata­lie Len­g­a­cher und Marco Ghelfi zum Thema «die Zen­tral­strasse muss ver­kehrs­be­ru­higt wer­den – auch ohne Moo­sa­cker­strasse» folgt als zwei­tes Trak­tan­dum. Die Inter­pel­la­tion erhält 11 Stim­men und ist damit erle­digt. Für eine wei­tere Behand­lung wären 12 Stim­men nötig gewe­sen.

Dann folgt die Ein­zel­in­itia­tive von Daniel Schny­der «Ver­kür­zung der Barrieren-Schliesszeiten in Uster». Daniel Schny­der hat die Ein­zel­in­itia­tive ein­ge­reicht, als er noch nicht Gemein­de­rat war. Als Gemein­de­rat würde ihm die­ser Vor­stoss nicht mehr zur Ver­fü­gung ste­hen, aber er dürfte natür­lich Anfra­gen, Inter­pel­la­tio­nen, Pos­tu­late oder Motio­nen zu die­sem Thema ein­rei­chen. Ben­ja­min Streit (SVP) refe­riert für die KPB, wel­che die Ein­zel­in­itia­tive ein­stim­mig ablehnt. Das grosse Pro­blem liegt darin, dass die Stadt Uster hier gar nicht mit­re­den kann und nur Bitt­stel­ler bei der SBB ist. Paul Stop­per nimmt die Gele­gen­heit wahr, ein­mal mehr für die Unter­füh­rung Win­ter­thu­rer­strasse zu wer­ben. Die Ein­zel­in­itia­tive wird mit 0 : 24 Stim­men (einige Ent­hal­tun­gen) abge­lehnt.

Der Geschäfts­be­richt 2022 der Ener­gie Uster AG gibt zu reden, auch wenn der Gemein­de­rat den Geschäfts­be­richt nur zur Kennt­nis neh­men kann. Urs Lüscher refe­riert für die GLP/EVP-Fraktion. Er wünscht von der Ener­gie Uster AG mehr Mut zur Inno­va­tion.

Der Bau­kre­dit für das Kultur- und Begeg­nungs­zen­trum auf dem Zeug­hausareal wird end­lich behan­delt. Auf­grund von Form­feh­lern hat der Stadt­rat die Wei­sung zur Grün­dung einer gemein­nüt­zi­gen Akti­en­ge­sell­schaft für die Bewirt­schaf­tung des Zeug­hausare­als kurz vor dem Gemein­de­rats­ter­min zurück­ge­zo­gen. So wird vor­aus­sicht­lich der Bau­kre­dit im März 2024 vor dem Volk Gnade oder Ungnade fin­den kön­nen; die gemein­nüt­zige AG muss noch etwas war­ten. Ein­mal mehr stellt sich die SVP gegen die Vor­lage. Es kos­tet zu viel. Nur, müsste man den Stadt­hof­saal am beste­hen­den Stand­ort neu bauen und das «Qto­pia» an einem neuen Stand­ort bauen, wäre das teu­rer als das vor­lie­gende Bau­pro­jekt. Der Rat unter­stützt den Bau­kre­dit mit 23 : 11 Stim­men.

Die Peti­tion «Begeg­nungs­zone im Quar­tier um das Stadt­haus (Braschler­gasse, Gott­hard­weg, Imker­strasse) fand beim Stadt­rat und auch beim Gemein­de­rat keine Gnade. Das Pro­blem ist, dass eine Begeg­nungs­zone Tempo 20 heisst, gleich­zei­tig aber auch Trot­toirs ent­fernt wer­den. Da am Gott­hard­weg ein Kin­der­gar­ten ange­sie­delt ist, macht eine Ent­fer­nung des Trot­toirs vor dem Kin­der­gar­ten kei­nen Sinn. Für Tempo 30 und die wei­ter­hin zur Ver­fü­gung ste­hen­den Trot­toirs ist eine Mehr­heit zu haben.

Das gemein­same Pos­tu­lat von FDP / Mitte / GLP / EVP / SP und Grüne sowie Paul Stop­per fand eine grosse Mehr­heit. Das Pos­tu­lat will die Prü­fung einer Gemein­de­fu­sion zwi­schen der Stadt Uster und der Gemeinde Grei­fen­see. Das Pos­tu­lat hat vor allem zum Ziel, dass in der Öffent­lich­keit nicht nur über die Tei­lung der Gemeinde Uster (Näni­kon / Wer­ri­kon sol­len mit Grei­fen­see fusio­nie­ren) gespro­chen und geschrie­ben wer­den soll. Der Stadt­rat hat den Auf­trag, eine Aus­le­ge­ord­nung zu machen, d.h. Chan­cen und Risi­ken einer Fusion dar­zu­le­gen. Dazu erhält er mit 24 : 4 Stim­men einen kla­ren Auf­trag.

Das Pos­tu­lat «Kli­ma­schutztaug­li­che Ener­gie­pla­nung» von Mar­kus Wan­ner (SP), Ange­lika Zarotti (SP) und Debora Zahn (Grüne) rennt offene Türen ein. Der gewünschte Bericht soll Ende 2024 vor­lie­gen. Das Pos­tu­lat wird mit 34 : 0 Stim­men als erle­digt abge­schrie­ben.

Zuletzt wird noch eine Motion von Paul Stop­per behan­delt. Er wünscht eine Anpas­sung der Ustermer Bau­ord­nung resp. Aus­ar­bei­tung eines sepa­ra­ten Regle­ments zur Kon­kre­ti­sie­rung von § 238 des kan­to­na­len Planungs- und Bau­ge­set­zes (Ein­ord­nungs­pa­ra­graph). Da die SP ein Pos­tu­lat, aber nicht eine Motion unter­stüt­zen würde, geht Paul Stop­per dar­auf ein und ist bereit, auch mit einem Pos­tu­lat zufrie­den zu sein. Trotz­dem wird das Pos­tu­lat mit 15 : 18 Stim­men nicht unter­stützt.

Wal­ter Meier